Von Immendingen nach Engen
Immendingen an der Donau ist bekannt durch die Donauversinkung. Die Quellflüsse Brigach und Breg verschwinden hier an bis zu 150 Tagen im Jahr vollständig im porösen Jurakalk der Schwäbischen Alb und tauchen erst im rund zwölf Kilometer entfernten Aachtopf wieder auf. Ihr Wasser führen sie dann nicht mehr dem Schwarzen Meer, sondern über die Radolfzeller Aach dem Bodensee und über den Hochrhein schließlich der Nordsee zu.
Geografisch liegt Immendingen an der Grenze zum Hegau, dessen Landschaft durch zahlreiche tertiäre Vulkanberge geprägt ist. Der Heimatdichter Ludwig Finckh bezeichnete ihn daher auch als „Des Herrgotts Kegelspiel“. Der nördlichste Hegauvulkan liegt nur ca. 3 km südlich. Es ist der Höwenegg. Sein Gestein (Basalt) wurde noch bis 1979 für den Straßenbau abgebaut und auf Loren nach Immendingen verfrachtet, von wo es durch die Eisenbahn weiter transportiert wurde. Dabei wurden die beiden noch existierenden Burgenreste weitestgehend zerstört. Im ehemaligen Steinbruch bildete sich ein natürlicher See aus, der aber malerisch wie ein Kratersee erscheint. Zahlreiche Fossilienfunde während vieler und immer noch stattfindender Grabungskampagnen machen den Höwenegg zu einem Eldorado für Paläontologen. Nahezu vollständig erhaltene Skelette von Säugetieren (Urpferdchen Hipparion, Antilopen, hornloses Nashorn) konnten bisher geborgen werden. Der höchste Hegauberg ist mit 867 m der Neuhewen.
Am Ende der Etappe folgt das malerische Städtchen Engen, dessen Altstadt zu den sehenswertesten in Deutschland gezählt werden darf.
Autorentipp
Einkehrmöglichkeit
Restaurant HegaublickRestaurant Hegaustern
Gasthaus Sonne
Gasthaus Kreuz
Sicherheitshinweise
Die Route verläuft auf unkritischen Wegen.Weitere Infos und Links
Schwarzwaldverein e. V.,
Schlossbergring 15,
79098 Freiburg
Tel. 0761 / 38 05 30
info@schwarzwaldverein.de
www.schwarzwaldverein.de
www.wanderservice-schwarzwald.de
Alle Etappen des Schwarzwald – Jura – Bodensee - Weges:
www.wanderservice-schwarzwald.de/de/tour/1529772
Tourist – Informationen:
Immendingen
Bürgermeisteramt Bürgerservice, Schlossplatz 2
78194 Immendingen
Tel. 0 7462 / 24 - 0
buergerservice@immendingen.de
Engen
Tourist-Information Engen, Marktplatz 4
78234 Engen
Tel. 0 7733 / 502-202
SLohr@engen.de
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Vom Bahnhof Immendingen aus folgen wir der Bahnhofstraße nach Osten und gehen in der Linkskurve geradeaus weiter in die Blumenstraße. Links steht ein schmucker Gutshof, der mit aufwändigen Fassadenmalereien verziert ist: der Brennerhof wurde schon im Jahr 1322 als Besitz des Klosters St. Blasien erstmals urkundlich erwähnt. Heute dient er als Café und Weinstube.
Links ab in die Brunnenstraße und wieder rechts in die Donaustraße, passieren wir den Bahnübergang.
Auf der linken Seite sieht man das „Untere Schloss“. Es wurde 1706 von der Familie von Reischach erbaut, eines der ältesten, reichsadligen Geschlechter Süddeutschlands. Zuletzt diente es als Verwaltungsgebäude der 1990 in Konkurs gegangenen „Immendinger Gießerei und Maschinenfabrik“. Diese war 1835 die erste Maschinenfabrik in Baden.
Rechts folgt die „Wehrwaage Immendingen“ . Im Jahr 2001 wurde der rechte Teil des Donauwehres in eine naturnahe Fischrampe umgebaut. Damit wurde die Wehrwaage für Fische und wirbellose Kleintiere durchwanderbar.
Wir passieren die Donau über eine überdachte Holzbrücke und gehen auf dem „Unterer Ösch“-Weg parallel zu den Bahngleisen weiter zum Standort „An der Donauversinkung“. Hier lohnt sich ein Abstecher zu den Versinkungsstellen der Donau. Der Wanderweg wurde neu gestaltet und ist ab Mai 2014 wieder begehbar.
Rechts hinauf geht es nun zur Oberfeldwebel-Schreiber-Kaserne , noch vor dem Gasthaus Schützenhaus über die Straße und linkerhand auf einem Wiesenweg an der Kaserne vorbei in den Wald hinein. Am Standort „Rehhag“ erreichen wir den Parkplatz „Gundelhof-Höwenegg“ und eine Bushaltestelle.
Von hier aus lohnt eine Unterbrechung des Fernwanderweges, um einen Abstecher zum Naturschutzgebiet Höwenegg zu unternehmen. Dazu überqueren wir die Landstraße, gehen geradeaus zum Gundelhof und nach diesem links auf dem Höwenegg-Rundweg zum Hauptkrater. Eine Informationstafel erläutert den Vulkan sowie die Fossilienfundstelle. Am Ende des 2,5 km langen Rundweges sind wir wieder beim Standort „Am Höwenegg“ angelangt.
Weiter führt die grüne Raute zur einstigen Daxmühle mit der Kapelle von 1894. Mit dem Blick auf die Hegauberge erreichen wir Mauenheim, ein Ortsteil von Immendingen und erstes Bioenergiedorf Baden-Württembergs. Gleich darauf verlassen wir den Ort wieder nach Westen in Richtung des Rastplatzes „Kleine Reute“. Unterwegs dorthin entschädigt uns die prächtige Aussicht für den befestigten Untergrund: der Blick reicht über die Hegauberge auf den Bodensee und mit etwas Glück zu den Alpen. Beim gleichnamigen Standort biegen wir nach links ab zum kleinen Grillplatz „Im Winkel“ und treten nach der folgenden Linkskurve gleich wieder rechts in den Wald ein, der die Verkehrsgeräusche der näher kommenden Autobahn dämpft. An dieser müssen wir schließlich doch entlang und auf der anderen Seite wieder ein kurzes Stück zurück, bevor der Esplehauweg wieder im Wald bis zum Standort „Absetze“ verläuft.
Hier geht es entlang der an Wochenenden von Bikern frequentierten Straße zum Wanderparkplatz Hegaublick an der Europäischen Wasserscheide von Donau und Rhein. Unterhalb liegt das Restaurant Cafe Hegaublick, das wegen des berühmten Ausblicks beliebter Treffpunkt von Ausflüglern ist. Zum eigentlichen „Hegaublick“ müssen wir die stark befahrene Kreuzung überschreiten und der Straße bis zum gleichnamigen Standort weiter folgen.
Am Fuß des Neuhewen geht es hier rechts auf schönen Waldwegen hinauf zum höchsten der Hegauberge mit der Burgruine. Schon seit Jahren verfällt das ehemalige Stettener Schlösschen. Das Gelände um die Überreste der Burg aus dem 13. Jahrhundert ist durch hohe Zäune und NATO-Stacheldraht abgesperrt. Im stetigen Abstieg nach Engen kommen wir zunächst in dessen Ortsteil Stetten an. Durch das „Stadtholz“ wandern wir weiter nach Zimmerholz und von dort auf asphaltierten Wegen bis zum Etappenziel, dem Bahnhof in Engen.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Der Bahnhof Immendingen liegt an der Strecke der Schwarzwaldbahn von Offenburg nach Konstanz, der Donautalbahn von Donaueschingen nach Ulm und ist Ausgangspunkt der Wutachtalbahn über Blumberg nach Waldshut.
Fragen & Antworten
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